Freitag, 26. Februar 2016

3e - ein Bergmannslied

Nicht wenige unserer Vorfahren verdienten ihr Brot untertage und unsere Region ist immer noch von diesem Handwerk geprägt, nach dem alten Ausspruch "alles kommt vom Bergwerk her".
In dem 200 Jahre alten Text (1816) über "´s Afahrn" (Wenn's Gelöckel drei lätt) vom Begründer der erzgebirgischen Mundartdichtung, Christian Gottlob Wild, geht es um den Arbeitsweg der Bergleute in früher Morgenstunde. Zeitig aufstehen und bei allen Witterungslagen meist zu Fuß zum Zechenhaus gelangen, um fern der Sonne den Lebensunterhalt zu verdienen.
2016 haben wir das alte Lied neu vertont - ein Tribut.




1. Wenn´s Gelöckel dreie lätt, spring ich hurtig aus menn Bett.
Fraa un Kinner schlofen noch, unneraner muss schu fort.
Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf!

2. Kapp un Hut ro von dr Wand un a Pfeifel agebrannt.
Galn und Schwarzen eingestampft un nu schiebelweis gedampft.
Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf!

3. Immer fort ufs Zachenhaus, is’s aa weit, es macht nischt aus,
Trotz Gestöber, Blitz un Storm, bie noch net dervu verdorbn.
Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf!

4. Epper werd’s um viere sei, itze fahrn mr haltich nei,
un de vuring fahrn nu aus, ‘s gieht wie in en Taumehaus.
Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf!

5. ‘S werd ner aa zengstno gelacht un an ka Gefahr gedacht;
Wenn mr’s manning hätt solln song, dan mr tut hobn hamgetrong.
Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf!

Textauszüge: „'s Afahrn“ (Wenn's Gelöckel dreie lätt) 1816
Christian Gottlob Wild (* 1785 Johanngeorgenstadt; † 1839 Breitenbrunn) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und gilt als Begründer der erzgebirgischen Mundartdichtung.

Musik: Tobias Markstein 2016

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